Sonntag, 3. Juli 2011

'Invalidencamping'

Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen...aber irgendwie habe ich die Kurve nicht gekriegt und bin nicht zum Schreiben gekommen.
Inzwischen kann ich schon wieder fast alles machen, nur keine schweren Lasten heben. Beim Radfahren meide ich jetzt eher die Abschnitte mit vielen Steigungen (vorher meine Lieblingsstrecke, schön durch den Wald und mit weitem Ausblick, schaaaaade) oder schleiche im ersten Gang den Berg hoch. Das gibt dann ab und zu spöttische Kommentare von schwungvoll vorbeiziehenden Rennradlern wie zB: "Na, der Berg ist halt schon schwer...". Ich sage dann nur "Ja, ja." und denke mir mein Teil. Lieber fahre ich wie eine schlappe Oma als nochmal eine Wiederholung der Netzhautgeschichte.
Auch längeres Bücken ist unangenehm; da steigt der Druck im Kopf und im Auge fühlt es sich so an, als ob ich das doch lieber lassen sollte...also habe ich jetzt meist einen kleinen Hocker griffbereit für Arbeiten in Bodennähe...irgendwie fühle ich mich doch ein bisschen invalide...
Eigentlich hatte ich mir ja so viel vorgenommen; daraus wurde jetzt leider nichts, im Gegenteil. Es ist so vieles liegengeblieben und muss jetzt irgendwie aufgearbeitet werden.

Aber ich bin nicht die einzige Invalide und noch nicht mal die, die am schlimmsten dran ist.
Norbert hat grosse Probleme mit einer entzündeten Schulter, die einfach nicht abheilen will, weil die ärztlich verordnete Schonung so schwer einzuhalten ist.
Heiko wollte und helfen und hat dabei seinen Fuss beim Ziehen einer schweren Schubkarre eingeklemmt - und einen Mittelfussknochen gebrochen. Jetzt ist er mit Gips (kein Gehgips!) und zwei Krücken unterwegs und ständig auf Hilfe angewiesen.

Nur Yannick ist von dieser gesundheitlichen Pannenserie verschont geblieben.
Allerdings wird ein sehr grosser Teil seiner Zeit und Energie durch die erste grosse Liebe in Anspruch genommen, so dass wir nur sehr bedingt auf seine Hilfe zählen können.

Glücklicherweise sind jetzt aber erst einmal die Prüfungen alle vorbei (hoffentlich erfolgreich, die Ergebnisse stehen noch aus, aber beide Kinder haben eigentlich ein recht gutes Gefühl... ); Heiko kann auf das Gymnasium seiner Wahl wechseln und jetzt sind erst einmal die verdienten grossen Ferien da - das Ausspannen müssen wir allerdings den Gästen überlassen; für uns geht jetzt die arbeitsreichste Zeit los.

1 Kommentar:

  1. Sehr interessanter und gut geschriebener Blog! Schade dass es seit 3 Jahren nichts neues mehr gibt...

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